Grundstücksspekultion hemmt den Bau von Wohnraum

277.700 Wohnungen sind 2016 fertiggestellt worden – dies ist ein Anstieg von 12,1 % im Vorjahresvergleich. Doch die Schere zwischen genehmigten und tatsächlich gebauten Wohnraum geht immer weiter auf. Einen Grund dafür sieht das IW Köln in Grundstücksspekulation!




 

Grundstücksspekulation hemmt Wohnbau

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Die Trendwende ist Erreicht?

Seit 2004, wurde laut Bundesbauministerin  Barbara Hendricks ( SPD) , keine so hohe fertigstellungszahl im Wohnungsbau erreicht. Viel kritischer urteilt der Bundesverband Freier Immobilien und Wohungsunternehmen (BFH). Bei genauer Betrachtung der Zahlen, entfalle ein großer Teil des Anstiegs auf zusätzliche Wohneinheiten in Wohnheimen, meist sind dies Flüchtlingsunterkünfte. Diese Wohnheime stünden dem allgemeinen Wohnungsmarkt mittelfristig aber nicht zur Verfügung, so der PBFW-Präsident Andreas Ibel. Rechne man diese Wohnheime raus, bleibe lediglich ein Anstieg von 6,6 %.

Warten lohnt – Preise steigen im Schnitt um 15 %

Schaut man nur auf Berlin, wird eines klar – Soll und Haben klaffen deutlich auseinander. So sind 2015 mehr als 22.000 Wohnungen genehmig wurden, doch nur wurden weniger als 11.000 Wohnungen errichtet. Zwar dauert es in der Tat, bis die genehmigen Wohnungen fertiggestellt sind, doch das wesentliche Problem bist das warten der Grundstücksspekulanten.




In vielen Städten steigen die Bodenpreise um bis zu 15% pro Jahr. Viele Investoren vollen genau davon profitieren und versuchen, mit erteilten Baugenehmigungen für ihre Grundstücke, diese mit reichlich Gewinn weiter zu verkaufen. Stadtplanungsexperten gehen sogar davon aus, dass mindestens 20% der geplanten und genehmigten Projekte, gar nicht erst gebaut werden. Das Spekulieren mit Grundstücken ist einfach zu lukrativ! So sind die Grundstückspreise in Berlin in den letzten 5 Jahren um 345 % gestiegen, in Frankfurt um 105 %.

Was tun gegen steigen Preise

Besonders lukrativ ist es für Investoren, wenn das Baurecht für ein Grundstück verbessert wird. Beispielsweise ein weiteres Stockwerk genehmigt wird- dann klingelt erst recht die Kasse.
Ein Ansatz das Problem mit der Grundstücksspeckulation zu lösen, wäre Baugenehmigungen zeitlich zu begrenzen. Wenn mit dem Bau nach ein oder zwei Jahren nicht begonnen wird, müsse die Baugenehmigung verfallen. So Michael Voigländer. Somit würde sich das spekulieren auf Bauland nicht mehr lohnen. Noch wichtiger ist es, dass Städte und Kommunen endlich mehr Bauland ausweisen um  steigende Grundstückspreise entgegen zu wirken!